Am Ende war der Vortragende und Eigentümer der meisten gezeigten Fotos aus den 60-er bis 90-er Jahren selber überrascht ob der großen Resonanz. Nach gut 2 Stunden Diaschau mit Bildern aus 40 Jahren Vereinsleben in Dennach konnte Helmuth Welsch als langjähriges Ehrenmitglied in mehreren Vereinen nur noch erschöpft, aber zufrieden mit einer Fortsetzung „drohen“. Es befinden sich noch viele ungesehene Zeitdokumente in seiner und weiterer Mitbürger Abstellkammern. Diesen Schatz zu heben und in ähnlichem Rahmen wieder einmal zu zeigen wäre die Mühe wert.
Aber der Reihe nach: In einem prall gefüllten Gemeindesaal im Schulhaus in Dennach begrüßte der HGV – Vorsitzende Armin Großmüller am Sonntagnachmittag etwa 70 interessierte Besucher zu dem Lichtbildvortrag „Dennacher Vereinsgeschichten“. Nicht nur aus dem eigenen Ort, sondern ebenso aus den Nachbargemeinden Dobel und Straubenhardt fanden Zuschauer den Weg zu der Veranstaltung. Sogar aus Ludwigsburg reisten mit Christa und Herbert Enke ein Paar in ihre frühere Heimatgemeinde an. Im Saal versammelt waren zusammengezählt deutlich über 3000 Jahre Lebenserfahrung, was dem Titel der Vortragsreihe „Lebendige Geschichte“ seine Bedeutung verlieh. Viele Teilnehmer im Publikum mussten sich mit ihrem eigenen Erscheinungsbild in früheren Jahren konfrontieren lassen, weshalb der HGV – Vorsitzende am Anfang mit einem Augenzwinkern etwaige Ansprüche aus gesundheitlichen Schäden wegen Lachkrämpfen oder Heulattacken ablehnen musste.
Die Parade der Erinnerungen wurde jeweils eingeleitet durch einen kurzen Abriss zur Vereinsgeschichte, den Gudrun Welsch-Großmüller zusammengetragen hatte. In Abschnitten zusammengefasst wurden dann Dias aufgelegt beginnend mit dem Musikverein, gefolgt von Aufnahmen aus den frühen Jahren der legendären Dennacher Märchenbeleuchtung. Nach einer kurzen Pause ging der Bilderreigen weiter zum Gesangverein, und die Lichtbilder aus einer vergangenen Ära des Turn- und Sportvereins ließen viele Erinnerungen aus dieser Zeit wieder aufleuchten. Den Schlussakkord setzten dann einige wenige Bilder aus dem allgemeinen Dorfgeschehen der 80-er Jahre, wie zum Beispiel die Passage der „Tour de France“ durch Dennach im Jahr 1987, als die Augen der gesamten Radsportwelt für einige Momente auf das kleine Höhendorf gerichtet waren.
Viele eigene Erinnerungen und Anmerkungen zu den gezeigten Zeitzeugnissen wurden aufgerufen, bis schließlich nach dem letzten Bild die Saalbeleuchtung wieder alle in die Gegenwart zurückholte.
Kaum jemand konnte sich dem Reiz des Vergangenen entziehen: vom Dennacher Ortsvorsteher Alexander Pfeiffer, der sich die Vorführung trotz seiner Mehrfachbelastung am diesjährigen Volkstrauertag nicht entgehen ließ, bis hin zum altgedienten Vorsitzenden des TSV Dennach, Alfred Gerwig. Von ihm ging auch in einer spontanen Wortmeldung am Ende ein besonderer Dank an die Organisatoren, allen voran an den 85-jährigen Hauptakteur der Dia-Rückschau Helmuth Welsch: „In unserer schnelllebigen Zeit ist es eine Wohltat, kurz innezuhalten und ein Stück Vergangenheit Revue passieren zu lassen“, so Gerwig in seinem Schlusswort. So sahen es wohl viele der Anwesenden, die die letzten Ausführungen von Helmuth Welsch und Gudrun Welsch-Großmüller mit langanhaltendem Applaus belohnten.
Text: Armin Großmüller
Fotos: Armin Großmüller und Susan Reimann