„Die ganze Welt ein Dorf“ – der HGV Dennach zieht Bilanz
Bericht zur Generalversammlung 2017
Mit diesem Motto startete der HGV Dennach am Samstag, 18.03.2017 in seine diesjährige Generalversammlung. Der 1. Vorsitzende Armin Großmüller hatte in seiner Begrüßung mit dieser Einstimmung den Titel der Dorfchronik „Ein Dorf ist keine Insel“ aufgenommen.
Wie sich das große Weltgeschehen bis in den Alltag einer kleinen Gemeinde im Nordschwarzwald ausgewirkt hatte, wurde dann auch bei den Geschäftsberichten deutlich.
Um kurz nach 20 Uhr eröffnete der HGV – Vorsitzende in einem mit 35 Personen gefüllten TSV – Sportheim in Dennach die Versammlung. Auswärtige Mitglieder waren zum Teil des widrigen Sturmwetters wegen nicht so zahlreich angekommen wie erwartet. Um so herzlicher wurden die Teilnehmer aus Schwann und Langenalb in der Runde begrüßt.
Im Geschäftsbericht ging Großmüller dann auf die Schwerpunkte 2016 ein. Dabei waren die Aktivitäten zur Bereicherung des Ortsbildes genannt – nach der historischen Bergwerkslore im Vorjahr konnte 2016 eine reifere Dame aus Holz – das sogenannte „Heidelbeerweible“ in Dennach frisch restauriert wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden. Die gemeinsamen Aktionen mit der Schutzgemeinschaft Eyachtal, die auf Dennacher Gemarkung jahrzehntelang schon Naturschutz betreibt, waren ebenso erwähnenswert wie die ersten Vorbereitungen zum 650-jährigen Dorfjubiläum in 2018, die bereits lange Schatten voraus werfen. Letztlich war es die Sorge um den Verlust des Vereinsdomizil – der alten Lehrerwohnung in Dennach – was den Bogen zu dem Tagungsmotto geschlagen hat: es erschien angesichts der Versorgungsnot der Stadt Neuenbürg in der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen doch nicht gänzlich ausgeschlossen, dass die Vereinsräume diesem Zweck geopfert werden müssen. Eine Sorge, die sich zumindest zum Jahresende 2016 hin zwar nicht aufgelöst, aber zumindest in ihrer Brisanz stark nachgelassen hat.
In den folgenden Berichten zu den Vereinsschwerpunkten Geschichte, Naturpflege und Turm wurden wie früher schon die zahlreichen Aktivitäten in 2016 in Bild und Wort geschildert.
Die zweite Vorsitzende Annett Heck ging in einem abwechslungsreich bebilderten Bericht auf immerhin 12 unterschiedliche Arbeitseinsätze, Exkursionen und Veranstaltungen ein, die der HGV in 2016 bestritten hatte. Ein Höhepunkt darin war sicherlich der Empfang einer Gruppe von ehemaligen Bürgermeistern aus dem Altkreis Calw, die sie in historischem Kostüm gewandet durch einige Dennacher Wald- und Aussichtspunkte führen konnte.
Die Naturpflege konnte sich dagegen auf den Gebieten der „Insektenbetreuung“ hervortun. Die Pflege und Anlage von Wildblumenflächen sowie der Unterhalt eines Insektenhotels bildeten den Schwerpunkt in dieser Arbeitsgruppe. Der „Turmwart“ konnte in seinem Bericht auf den nun schon 10-jährigen Bestand der „Enzkreisspitze“ hinweisen, die in den ganzen Jahren einen stetigen Zuspruch bei Wanderern und Ausflugsgästen aus Nah und Fern verzeichnen kann. Erhalt und Pflege des Pavillons sowie auch der umliegenden Freifläche erfordert allerdings auch andauernden Einsatz von Menschen und Material.
Dem Bericht des Schriftführers waren u.a. ein nahezu gleichbleibender Mitgliederstand von 148 Personen zu entnehmen, die Schatzmeisterin hat die Kasse mit einem soliden Überschuss über das Jahr gebracht. Alles in Allem eine gute Ausganglage für die Entlastung des Vorstandes, die der Ortsvorsteher von Dennach, Alexander Pfeiffer, dann sogleich vornahm,. Pfeiffer schlug in seiner Ansprache den Bogen über die positiven Beiträge des Vereins zur Außenwirkung des Ortsbildes über die gelungene Gemeinschaftsaktion mit der Initiative WINI und dem Ortschaftsrat bei der Anlage des „Aussichtswegle“. Seinem Appell an den HGV: „Weiter so“ folgte dann die einstimmige Entlastung des Vorstandsgremiums.
Die anschließende Wahl der turnusmäßig anstehenden Vorstandsposten ging reibungslos vonstatten, da sich alle Amtsinhaber vorab zu einer weiteren dreijährigen Mitarbeit bereit erklärt hatten.
Im letzten Tagesordungspunkt wurde u.a. eine besondere Würdigung des Vereinsmitgliedes Wolfgang Merz aus Langenalb vorgenommen. Er hatte sich mit der sorgsamen, handwerklich hervorragenden Restaurierung der historischen Frauenfigur „Heidelbeerweible“ in seiner Werkstatt bleibende Anerkennung erworben. Da er diese Meisterleistung ohne eine Vergütung erbrachte, war ein Dankeschön in Form eines Geschenkkorbes die mindeste Entlohnung. Der erste Vorsitzende bedankte sich bei dem Meister ausdrücklich für die Arbeit, ein anhaltender Beifall aus der Versammlung zeugte von der verdienten Anerkennung.
Nach einer kurzen Aussprache über sonstige Angelegenheiten des Ortes konnte der offizielle Teil der Versammlung beschlossen werden.
Die versprochene Überraschung folgte für die Anwesenden auf dem Fuße: einige Filmausschnitte aus dem Rohmaterial des Dennacher Heimatfilms wurden präsentiert und sorgten im Publikum für etliche emotionale Momente. „Dennach im Laufe der Jahreszeiten“ lautet der Arbeitstitel und die Vorschau machte wohl alle neugierig auf das vollendete Werk.
Vor allem die professionellen und stimmungsvoll vertonten Luftaufnahmen machte wieder deutlich: ein Dorf ist tatsächlich keine Insel – oder um beim Tagungsmotto zu bleiben: „Die ganze Welt ist ein Dorf“.