Wenn Bürgermeister „a.D.“ , also außer Dienst sind, werden sie noch lange nicht untätig. Ganz besonders gilt dies für eine Gruppe ehemaliger Bürgermeister um den Neuenbürger Altbürgermeister Theo Schaubel. In regelmäßigen Abständen treffen sie sich zu Wanderungen in ihrem ehemaligen Wirkungskreis und nehmen die Gelegenheit wahr zum Austausch sowohl alter Erinnerungen als auch aktueller Entwicklungen auf lokaler wie überregionaler Ebene.
Zu einem solchen Treffen hatte Theo Schaubel jüngst seine Kollegen nach Dennach eingeladen. Zwölf ehemalige Bürgermeister aus dem weiteren Umkreis folgten dem Ruf in den Neuenbürger Höhenstadtteil.
Am Ausgangspunkt zu einer ca. 2-stündigen Wanderung konnte zudem der erste Vorsitzende des „Schwabentor“ Heimat- und Geschichtsvereins Dennach e.V., Armin Großmüller die prominente Besuchergruppe als Wanderführer ergänzen. Mit Vergnügen war der HGV der Bitte des langjährigen Vereinsmitglieds Theo Schaubel um Beiträge zu den örtlichen Besonderheiten nachgekommen.
Eine erste kurze Etappe führte so zum alten Dennacher Rathaus im Oberdorf, wo der Vergleich mit alten Fotografien sofort den Unterschied zum heutigen Bauwerk zeigte. Nicht nur von dem allerersten, 1750 erbauten Rathaus ist kein ursprünglicher Grundriss mehr zu erkennen. An der Stelle wurde später das Feuerwehrdepot mit angeschlossener Moste erstellt. Die Moste wird übrigens heute noch unter der Regie der Dennacher „Stammtischstrategen“ weiter betrieben. Auch an dem 1842 erbauten „neuen“ Rathaus direkt nebenan waren über die Jahre deutliche Veränderungen vorgenommen worden. Von dem für damalige Verhältnisse durchaus beachtlichen, repräsentativen Gebäude fehlt heute z.B. der Glockenturm. Mit dem Verkauf des Rathauses an Privat und dem Umzug des Bürgermeisterbüros in das Schulhaus war dem alten Rathaus seine zentrale Bedeutung dann schließlich ganz abhanden gekommen.
Als zweite Station der Tour durfte dann das Schwabentor nicht fehlen, ist es doch Symbol und Namensgeber des Heimat- und Geschichtsvereins. Vom dichtem Grün der überwiegenden Laubbäume in geheimnisvoll-dämmriges Licht getaucht, nähern sich die Wanderer der ehemaligen Zollstation am Steilhang zum Enztal hin. Wie aus dem Nichts taucht eine altertümlich gewandete Frauenfigur hinter den Steinen auf und stellt sich der Gruppe in den Weg. Die Überraschung: als historische Erzählerin war die Zweite Vorsitzende des HGV, Annett Heck zur Stelle und gab stilecht vom alten Pergament Wissenswertes zum Schwabentor preis. Anschließend wurde jedem Teilnehmer ein Passierschein zum Durchschreiten der alten Grenzmarkierung überreicht, und die Wanderung konnte fortgesetzt werden.
Beim Anlauf zum letzten und gleichzeitig höchsten Punkt der Rundstrecke musste noch einmal tief Luft geholt werden, es standen immerhin rund 120 Höhenmeter zur Bewältigung an. Ein Zwischenstopp bei der Abzweigung des Eyachtales vom Enztal bot mit der schönen Aussicht erneut Gelegenheit für Informationen zur Waldwirtschaft der Region, vorgetragen wiederum von Annett Heck in Auszügen aus der Dennacher Ortschronik.
In jeder Hinsicht auf der Höhe war dann die letzte Herausforderung mit dem besteigen der „Enzkreisspitze“ den Ex-Bürgermeistern abgefordert. Ausnahmslos alle waren dieser Aufgabe gewachsen, im Anbetracht der Altersgruppe von 70 bis 85 Jahren eine respektable Leistung.
Als wohlverdiente Belohnung hatte sich nicht nur die Fernsicht geweitet und bot ein herrliches Panorama bis zu den Höhen des Odenwaldes. Für Genießer hatten die Organisatoren des HGV eine Auswahl an „Gipfelschnaps“ parat, zusätzlich konnte mit dem ehemaligen Ortschaftsrat und vormaligen HGV-Vorsitzenden Helmuth Welsch ein profunder Kenner die Szenerie erläutern.
Ein seltenes Gipfeltreffen nahm seinen Ausklang: zwölf ehemalige Spitzenvertreter kommunaler Verwaltung zusammen mit der HGV – Vereinspitze unter der Enzkreisspitze. Eine Wiederholung wurde beim letzten Glanz der untergehenden Sonne ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
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Maiwanderung 2014
Traditionell startete die Maiwanderung des Heimat- und Geschichtsverein Dennach e. V. mit tollen sonnigem Wetter und guter Sicht von der Enzkreisspitze. Renate Nöske versorgte alle Wanderer im Pavillon mit Kaffee und Laugenbretzel. Gut gestärkt und gut gelaunt ging es zunächst Richtung Schwabentor, wo Annett Jordan, die Wanderführerin eine kurze Information über das Schwabentor gab.
Um das Schwabentor passieren zu können, erhielten alle 21 Wanderer einen zollfreien Passierschein. Am Heuberg entlang bot sich eine tolle Aussicht hinüber zum Eyachtal. Unterwegs entdeckte man einen ca. 50 cm großen Stein der wie ein kleiner Elefant aussah. So wurde dieser Elefantenstein mit einem kühlen Trunk auf den Namen „Manni“ getauft und für die Kinder gab es etwas Süsses. Das die Natur tolle Dinge hervorzaubern kann, zeigte Alexander Heck, der für die Kleinen eine Pfeife aus Buchenzweigen schnitzte.
Trällernd ging es dann weiter Richtung Dreimarkstein und zurück über den Hohrißweg. Annett Jordan führte die Wanderer zum Artusstein. Drei große Feldblöcke liegen übereinander und bilden eine Steinskulptur, die Roland Kroell den „Artusstein“ in seinem Buch“ Mythologische Reisen Mittel- und Nordschwarzwald“ nannte. Jeder mutige junge Bursche wurde aufgefordert den Artusschatz zu suchen.
Nikolas Pelosato entdeckte in einem kleinen Felsspalt den Artusschatz den er dann auch behalten konnte. Vorbei am Steinbruch, einen kleinen Teich, nochmals einen Blick auf das Eyachtal kehrten alle Wandere im TSV – Sportheim Dennach ein, wo man noch den Spielen der Faustballer zuschaute. Es war eine erlebnisreiche Maiwanderung mit spannenden Higlights.